Afternoon in Attakrom
Es ist 15:30 und wir haben für heute Feierabend. Erschöpft aber zufrieden sinken wir aufs Sofa und lassen den Tag Revue passieren: Nachdem Joseph uns aus Nsuta bzw. Guaman abgeholt hat und uns in Attakrom wieder abgesetzt hat, beginnt der zweite Teil unseres Schultages am Montag und Donnerstag in der Junior High School in Attakrom. Die JHS ist vor ein paar Wochen von einem Ende des Dorfes zum anderen gezogen. Um zum neuen Gebäude zu gelangen muss man vor allem jetzt in der Regenzeit einen kleinen Abenteuerpfad meistern, bei dem uns die Schüler oft schon zur Hilfe kommen und uns all unsere Taschen und den Bücherkoffer abnehmen. Am Anfang war diese überschwängliche Hilfsbereitschaft noch ein bisschen ungewohnt für uns, doch mittlerweile ist man fast schon enttäuscht, wenn man keinem Schüler auf dem Weg begegnet :-) An der Schule angekommen winken uns die Schüler aus dem Unterricht zu und wir setzen uns ersteinmal ins Lehrerzimmmer um unser mitgebrachtes Mittagessen (selbstverständlich mit den Händen) zu essen.
Aber was machen wir überhaupt in Attakrom und warum haben wir einen Bücherkoffer dabei?:-)
Ähnlich wie in Ketsi haben wir die Form 1 und Form 2 Schüler der JHS (7./8. Klasse in Deutschland) nach Leseniveau in vier verschiedene Reading- Libraryclasses aufgeteilt. In diesen helfen wir den Schülern beim Lesen lernen und sie können ihre Kenntnisse durch die mitgebrachten Bücher verbessern. So kann es sein das ein Form 1 Schüler in der fortgeschrittensten Gruppe ist und eine Form 2 Schülerin die Grundlagen wiederholen muss.
Nachdem die vorherige Unterrichtsstunde wie immer ein bisschen überzogen wurde, starten wir unsere Library- Readingclasses in den Klassenräumen der Form 1 und 2 und im Lehrerzimmer. Jenny und Kati müssen sich dafür gar nicht groß bewegen, sondern warten einfach bis ihre Schüler mit Stühlen und Bänken zu ihnen kommen. Im einem Teil des Raums wiederholt Jenny mit circa zehn Schülern noch einmal die Laute des Alphabets, während Kati im anderen Teil mit kurzen Wörtern und short/long vowel words weitermacht.
Geht man zwei Räume weiter, sieht man Skaidrit mit den Selbstlesern (ca. 35) beim Wörterbingo spielen. Hierfür benutzt sie Wörter, die während der Lesephase von den Schülern nachgefragt wurden (z.B. Neighbourhood,...).
Im letzten Raum bespricht Josefine mit ihren Schülern noch einmal die letter combinations (sh,ck,ee,...), hilft bei Fragen zu schwierigen Wörtern und spielt im Anschluss z.B Menschenmemorie. Während der Lesephase hilft sie außerdem einer Schülerin, deren Hand stark verkrampft ist, beim Umgang mit dem Computer, da sie nicht in der Lage ist zu schreiben.
Auf einmal ist die Stunde dann um viertel nach drei schon wieder zu Ende und wir nutzen die letzten Minuten um mit den Kindern zu ghanaischer Musik zu tanzen.
Nach dem abschließenden Assembly (Zusammenkommen aller Schüler am Ende des Schultages) gehen wir gemeinsam mit den Schülern zur Straße und machen uns auf den Heimweg.
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